Machen Sie mehr aus Ihrer Vergangenheit!

Gut - Stufe 1 haben Sie erreicht: Ihr Flirt-Versuch ist gut angekommen, "sie" läßt sich auf ein Gespräch ein, will nun wissen, welche Art von Mensch Sie sind. Ähnlich wie wir Männer achten Frauen nämlich besonders auf innere Werte. Damit ist nicht der 450 MHZ-Prozessor Ihres Pentium III gemeint! Sie müssen etwas aus sich herausgehen, z. B. von Ihrer Kindheit und Jugend erzählen. Das mögen Frauen! Aber es muß in der richtigen Art und Weise geschehen - sonst war dieses Gespräch Ihr letztes Gespräch. Ich habe daher einmal zusammengefaßt, auf welche Punkte Sie besonders achten sollten.

Kindheit

Da wird einem warm um's Herz ...

Sie hatten eine schwere Kindheit – was sonst? Keine Frau will ein verwöhntes Muttersöhnchen, dem alles nachgetragen wurde.

Sie haben noch drei bis vier Geschwister (Schwestern und Brüder gemischt). Sie sind der Älteste, der nach dem frühen Tod des Vaters (Sie waren damals etwa 14 Jahre alt) für die Geschwister sorgte. Das zeigt, daß Sie früh selbständig waren und eine Familie versorgen können.

Ihre Mutter war Fabrikarbeiterin (alternativ: Krankenschwester, Arzthelferin – aber nicht Sekretärin), die Ihre Unterstützung in der Familie brauchte.

Außerdem sind Sie auf dem Land aufgewachsen – das weckt romantische Erinnerungen, die z. B. nicht beim Herkunftsort "Frankfurt-Mitte" auftauchen. Versuchen Sie, ein paar Folgen der Serie "Unsere kleine Farm" aufzutreiben – daraus können Sie viel lernen. Aber übertreiben Sie nicht: Bringen Sie keine Viehherden ins Spiel und Sie waren auch kein Findelkind, das man in einem Korb ausgesetzt hat!

Merksätze:

  1. Sie hatten eine schwere Kindheit.
  2. Ihre Familie war arm.
  3. Sie hatten noch mindestens 3 Geschwister.
  4. Sie sind in einer ländlichen Gegend aufgewachsen.

 

Jugend

Trotz aller Armut und den schweren Zeiten war auch das Lachen ständiger Gast in Ihrer Familie – keine Frau möchte einen Trauerkloß. Sie erinnern sich z. B. gut der herrlichen Schneeballschlachten, an denen sich sogar Ihre junge Mutter beteiligt hat, wenn sie einmal früher von der Schicht nach Hause kam. Oder an die Rollenspiele, wenn Sie mit Ihren kleineren Geschwistern auf den Dachboden gingen und dort in alte Kleider schlüpften. Und wenn alle vom Spielen im Freien mit geröteten Wangen und hungrigen Mägen am Tisch saßen, schoben Sie den kleineren Geschwistern heimlich Ihre – etwas größere - Portion hin und freuten sich über die leuchtenden Augen.

Ihr Interesse galt den Büchern. Achtung: Nicht den Computern! Auch wenn Sie selbst nicht für möglich halten: Frauen halten Computer nicht für romantisch!

Also: Sie lasen viel und gehörten zu den Besten in der Schule. Eine – ruhig etwas altmodische – Brille würde sich auch gut machen (bei Woolworth DM 10,-, Lese-Zweit-Brille, nehmen Sie 0,5 Diop – davon bekommt man keine Kopfschmerzen).

Außerdem entwickelten Sie früh ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Wo immer Sie es sahen, wehrten Sie sich gegen Unrecht, das anderen zugefügt wurde. Eine Narbe in der Leistengegend (die Sie hier im Restaurant natürlich nicht zeigen möchten, es sei aber durchaus bei Ihnen zu Hause denkbar ...) entstand z. B. durch den Messerstich eines Skinheads, der auf einen ausländischen Mitschüler losgehen wollte. Sie warfen sich schützend vor diesen Mitschüler.

Mit 18 Jahren zogen Sie von zu Hause aus. Damit wird demonstriert, daß Sie schon lange nicht mehr am Rockzipfel Ihrer Mutter hängen. Andererseits ließen Sie Ihre Mutter nicht alleine zurück – sie hatte einen liebevollen Partner gefunden (z. B. Installateur), der die Familie weiterhin versorgen würde.

Merksätze:

  1. Bei allen Beschwernissen war auch viel Freude in Ihrer Kindheit zu finden.
  2. Sie hatten eine Vorliebe für Bücher.
  3. Sie haben einen starken Gerechtigkeitssinn entwickelt.

 

Die Fortsetzung Ihrer Vita wird demnächst in Teil II erfolgen. Dann erfahren Sie, wie Sie nach einem anstrengenden Studium (morgens Vorlesungen, nachmittags arbeiten bei McDonalds, nachts Krankenpfleger in den Unfallkliniken und dazwischen Aufbau eines Selbsthilfeprojekts für Drogensüchtige).

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